die Interne Revision (IR) – von der Compliance zur ESG-Strategie. Wie Unternehmen eine Verpflichtung in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können

die Interne Revision (IR) – von der Compliance zur ESG-Strategie. Wie Unternehmen eine Verpflichtung in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können

die Interne Revision (IR) – von der Compliance zur ESG-Strategie. Wie Unternehmen eine Verpflichtung in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können

In der gegenwärtigen Konjunktur stehen viele rumänische Unternehmen vor einer doppelten Herausforderung: einerseits der Verpflichtung, die interne Revision zu implementieren und zu intensivieren, und andererseits dem zunehmenden Druck von – in- und ausländischen – Investoren, Kunden und Partnern, konkrete Leistungen in den ESG-Bereichen (Umwelt, Soziales und Governance) nachzuweisen. Obwohl manche Wirtschaftsteilnehmer die interne Revision weiterhin nur unter dem Gesichtspunkt der Compliance – der formalen Vorschriftseinhaltung – betrachten, stellt sie in Wirklichkeit ein strategisches Instrument für Governance, Transparenz und nachhaltige Entwicklung dar, wobei ihre Ausweitung auf den ESG-Bereich die Wertschöpfung für die Organisation erheblich potenziert – so die Expertinnen und Experten von TPA Romania, ein auf Steuer- und Rechtsberatung sowie Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung spezialisiertes führendes Fachunternehmen in Mittel- und Osteuropa. 

Gemäß Gesetz Nr. 162/2017 sind alle der gesetzlichen Abschlussprüfung unterliegenden Unternehmen verpflichtet, die Funktion der internen Revision einzuführen. Die Nichteinhaltung dieser Anforderung kann mit Bußgeldern von bis zu 100.000,- RON geahndet werden. Zumal in diesem Jahr die Behörde für die öffentliche Aufsicht der gesetzlichen Abschlussprüfung (ASPAAS) eine Kontrollaktion der der gesetzlichen Abschlussprüfung unterliegenden Wirtschaftssubjekte gestartet hat (im Rahmen deren der Nachweis des Bestehens einer internen Revisionsfunktion und deren Organisationsform sowie eine Ausfertigung des letzten internen Revisionsberichts eingefordert werden), wird immer deutlicher, dass diese Auflage nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Zudem verpflichten die europäischen Anforderungen der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) und der Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) Unternehmen dazu, sich auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzubereiten, was ein hohes Maß an interner Kontrolle, Rückverfolgbarkeit und Datengenauigkeit voraussetzt.

„Hier bietet sich nun die echte Chance, „zwei Fliegen auf einen Schlag zu erwischen“: mit einer einmaligen Investition – Implementierung der internen Revisionsfunktion – kann die Organisation nicht nur ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen, sondern auch ihr Engagement für Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen unter Beweis stellen. Somit wird die interne Revision nicht mehr nur bloß eine administrative Auflage, sondern eine Brücke zwischen der Compliance und einer Strategie, die wiederum das Vertrauen von Investoren, Kunden und Partnern aufbaut und festigt. In zahlreichen Unternehmen wird die interne Revision nach wie vor als Compliance-Anforderung wahrgenommen. Die ESG-orientierte interne Revision verändert jedoch diese Sichtweise und macht aus einer Auflage ein strategisches Instrument für Wachstum und Profilierung“, sagt Claudia Bratu, Partnerin für Audit, Advisory und Leiterin der ESG-Services bei TPA Romania.

Die ESG-orientierte interne Revision wird zum Differenzierungs- und Profilierungsmerkmal

Die traditionelle interne Revision – die Innenrevision – befasst sich hauptsächlich mit Finanz- und Betriebsabläufen, wohingegen die ESG-orientierte IR den Prüfungsumfang erweitert und die Art und Weise bewertet, wie eine Organisation Umweltrisiken sowie Themen wie Diversität, Ethik, Gesundheit und Sicherheit, aber auch die Qualität der gemeldeten Daten handhabt und bewältigt. Diese Art von Audit bietet einen umfassenden Ein- und Überblick über die Einbindung von Nachhaltigkeit in die Geschäftsprozesse und trägt zu einer besseren Unternehmensführung bei.

„Obwohl es keine ausdrückliche gesetzliche Vorgabe für eine ESG-bezogene interne Revision gibt, können Unternehmen, die nach den CSRD-Standards berichten oder grüne Investoren und Finanzierungen für sich gewinnen wollen, feststellen, dass der Einbau von ESG-Komponenten in ihre interne Revision im Endeffekt zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil wird“, fügt Claudia Bratu ergänzend hinzu.

Das ESG-Audit fungiert als umfassende Durchleuchtung der Organisation und vermittelt ein realistisches Bild davon, wie Nachhaltigkeitsaspekte gemanagt werden. Außerdem kommt es der Organisation beim Verständnis ihrer Ausrichtung auf die Marktanforderungen und Erwartungen von Stakeholder entgegen. In erster Linie – so die Experten von TPA Romania – hilft die IR den Unternehmen dabei, die doppelte Wesentlichkeit zu definieren, d.h. diejenigen Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren, die in beide Richtungen – sowohl für die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Gemeinschaft als auch für den Einwirkung dieser Faktoren auf seine finanzielle Leistungskraft – von wesentlicher Bedeutung sind. Die Erkennung dieser relevanten Themen ermöglicht es, die Bemühungen dorthin zu fokussieren, wo sie am sinnvollsten sind.

„Zudem ist das vielleicht wichtigste Resultat einer gut strukturierten ESG-orientierten internen Revision die Tatsache, dass sie das Unternehmen dazu veranlasst, seine Strategie zu überarbeiten und zu formalisieren und dabei die Nachhaltigkeitsziele kohärent in den Geschäftsplan einzubeziehen. Das Ergebnis: deutlichere Prioritäten, besser abgestimmte Entscheidungen und eine solide strategische Ausrichtung, die von Investoren und Partnern erkannt und anerkannt wird. Auf einem Markt, wo Transparenz und Verantwortung immer mehr zu entscheidenden Auswahlkriterien werden, kann eine gut durchgeführte ESG-zentrierte interne Revision zu einem ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil werden“, meint Claudia Bratu.

Welche Kosten und welche Vorteile bringt eine ESG-orientierte interne Revision?

Nach Ansicht der Experten von TPA Romania ist eine ESG-bezogene interne Revision aufgrund der Prozesskomplexität und der erforderlichen Fachkompetenzen mit höheren Kosten als ein herkömmliches Audit verbunden. Außer den Einstellungskosten von festem Fachpersonal für die Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung haben Unternehmen auch weitere Investitionen in IT-Systeme, spezielle Anwendungen für die Erfassung, Verwaltung und Berichterstattung von ESG-Daten sowie Aufwendungen für Mitarbeiterschulung oder Aktualisierung interner Verfahren zu stemmen. All diese Ausgaben stellen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Daher wird zunehmend die Auslagerung der internen Revision oder die Zusammenarbeit mit Fachberatern bevorzugt, die bereits über multidisziplinäre Teams verfügen und integrierte Dienstleistungen zu günstigeren Kosten anbieten können. So können Unternehmen entsprechendes Fachwissen und -erfahrung in Anspruch nehmen, ohne die mit einer eigenen internen Abteilung verbundenen Festkosten auf sich zu laden.

„Selbst wenn es eine entsprechende Investition erfordert, überwiegen die Vorteile einer gut durchgeführten ESG-orientierten internen Revision bei weitem die damit einhergehenden Kosten. Kurzfristig verbessert sie die Datenqualität und -genauigkeit, verringert das Non-Compliance-Risiko und bereitet das Unternehmen auf die externe Prüfung vor, insbesondere auf die von der CSRD vorgeschriebenen begrenzten Prüfungssicherheit. Mittelfristig und langfristig erleichtert das ESG-Audit den Zugang zu grünen Finanzierungen, zieht verantwortungsbewusste Investoren an, trägt zur Optimierung der Betriebskosten bei und stärkt die Unternehmensreputation. Anstatt als zusätzlicher Aufwand betrachtet zu werden, ist das ESG-Audit eine strategische Investition in Transparenz, Effizienz und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit”, betont Claudia Bratu.

Herausforderungen der Vorbereitung der ESG-bezogenen internen Revision

Derzeit stellt die Vorbereitung auf eine ESG-bezogene interne Revision für viele rumänische Wirtschaftsteilnehmer eine besondere Herausforderung dar, da sie mit rechtlichen Unklarheiten in Bezug auf CSRD, ESRS, Omnibus, Taxonomie, EUDR und anderen europäischen Vorschriften konfrontiert sind, aber auch mit Schwierigkeiten bei der Erfassung und Validierung von ESG-Daten, die oft in uneinheitlichen Formaten ohne angemessene Kohärenz und Rückverfolgbarkeit verwaltet werden.

„In der Praxis behandeln viele Unternehmen ESG weiterhin eher als ein Berichterstattungsprojekt denn als einen integrierten Geschäftsprozess, was zu einem Mangel an spezifischen Kontrollen und Verfahren in Schlüsselbereichen wie Beschaffung, Personalwesen oder Investitionen führt. Eine zusätzliche Herausforderung stellt der Mangel an internen Revisoren mit ESG-Fachwissen dar, da es im Inland nur eine begrenzte Anzahl von Auditoren gibt, die in der Lage sind, Nachhaltigkeitsthemen auf multidisziplinäre Weise anzugehen und dabei Finanz-, Technik- und Compliance-Fachwissen zu verbinden“, erläutert die Expertin von TPA Romania.

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